Ein Hund ist kein Weihnachtsgeschenk!

Viele Menschen, vor allem Kinder, wünschen sich zu Weihnachten einen Hund. Warum die Anschaffung eines Hundes kein Weihnachtsgeschenk, sondern eine Entscheidung fürs Leben ist, erläutern wir in diesem Blogbeitrag.
Simone Braun, 18.12.2018
Lesezeit: 5 Minuten
Ein Welpe ist kein Weihnachtsgeschenk, auch wenn er zuckersüß ist

Immer wieder hören Eltern diesen Satz: „Bitte, bekommen wir einen Hund zu Weihnachten?“. Und die Vorstellung, wie die Kinder unter dem Weihnachtsbaum einen Welpen „auspacken“, ist schon romantisch.

Doch gehört zur Haltung eines Hundes eine ganze Portion mehr dazu, als nur einen süßen Welpen zu kaufen. Hunde sind deshalb nie ein geeignetes Weihnachtsgeschenk. Denn die Romantik kann schnell an ihre Grenzen kommen.

So verwundert es nicht, dass die Tierheime nach Weihnachten ein deutlich erhöhtes Aufkommen an Hundeabgaben verzeichnen können. Um dem vorzubeugen, stoppt das Berliner Tierheim seine Hundevermittlung sogar in der Zeit vom 19. bis 27. Dezember.

Die Anschaffung eines Hundes muss in jedem Fall sehr wohl überlegt werden. Denn so sehr ein Hund einen hohen Mehrwert mit sich bringt, ist mit ihm gleichzeitig auch ein großes Maß an Verantwortung verbunden. Aus diesem Grund ist bei der Frage, ob ein Hund angeschafft werden soll, immer die ganze Familie mit einzubeziehen.

Ein Hund ist für ein Leben lang, nicht nur für Weihnachten und ein paar Tage danach!

Bevor Du Dich dazu entscheidest, einem Hund ein Zuhause zu geben, solltest du folgende Fragen für Dich richtig beantworten können:

1. Wollen nur meine Kinder oder alle Familienmitglieder einen Hund?

Kindern kann erst ab einem Alter von mindestens 12 Jahren langsam eine gewisse Verantwortung für das Tier übertragen werden. Davor, aber auch später, bleibst Du als Erwachsener immer verantwortlich für das Lebewesen. Du bist es, der dafür Sorge tragen muss, dass der Hund genügend Pflege, Futter, Auslauf und die erforderliche tierärztliche Versorgung erhält. Du musst diese Verantwortung mittragen wollen. Denn Kinder haben durchaus mal keine Lust, mit dem Hund nach draußen zu gehen.

2. Ist Dein Zuhause hundegeeignet?

Darfst Du in Deinem Haus/Wohnung einen Hund halten? Ist es mit Deinem Vermieter abgeklärt? Ist die Größe Deines Zuhause geeignet für einen Hund? Befindet sich Dein Zuhause in der Nähe von Grünflächen, Parks, Wald, damit sich Dein Hund auch vor dem Haus bzw. der Wohnung schnell lösen kann?

3. Hast Du genügend Zeit, um Dich um den Hund zu kümmern?

Ein Hund ist ein Lebewesen mit vielen Grundbedürfnissen. Er muss mindestens 3 x täglich Gassi geführt werden, damit er sich lösen und sein Geschäft verrichten kann. Außerdem gehört es zu seinem Naturell, dass er sich in der freien Natur bewegen muss, um sich auszutoben, zu spielen und zu schnüffeln. Das braucht Zeit, die man sich nehmen muss. Je nach Rasse können da zwischen 30 Minuten und 2 Stunden erforderlich werden. Hast Du also jetzt schon einen engen Terminkalender, ist ein Hund vielleicht nicht das Richtige.

4. Kannst du Deinen Hund mit zur Arbeit nehmen?

Ein Hund ist ein Rudeltier und ist deshalb grundsätzlich nicht gerne allein. Auch wenn man dem Hund beibringen kann, eine gewisse Zeit alleine zu sein, sollte das kein Dauerzustand werden. Wenn Du also einem Vollzeitjob nachgehst, bei dem Dein Hund nicht erwünscht ist, solltest Du Dir keinen Hund anschaffen. Es wäre dem Tier gegenüber nicht fair. Kläre im Vorfeld ab ob Du Deinen Hund mit zur Arbeit nehmen kannst. Oder hast Du jemand verlässliches, der in dieser Zeit auf Deinen Hund aufpassen kann?

5. Bestehen Allergien gegen Hundehaare?

Es gibt leider, wenn auch nur einen geringen Prozentsatz an Menschen, die im Laufe ihres Lebens eine Hundehaarallergie entwickeln. Du solltest in Deinem Umfeld im Vorfeld abklären, ob eine entsprechende Allergie besteht. Sollte dies der Fall sein, musst Du für Dich entscheiden, ob dies eine Beeinträchtigung Deines Lebensstils zur Folge hätte oder ob Gegebenheiten geschaffen werden können, die dennoch eine Hundehaltung möglich machen.

6. Kosten

Ein Hund kostet Geld. Nicht nur in der Anschaffung, sondern ein Leben lang. Eine Studie des Tierschutzbundes hat ergeben, dass Hundehalter im Laufe des Hundelebens im Schnitt zwischen € 12.000 und €17.000 für ihren Vierbeiner ausgeben. Hierin enthalten sind die Anschaffungskosten für Hund und Hundeausstattung sowie laufende Kosten für Futter, Fellpflege und Tierarzt. Gerade beim Tierarzt können einige Hundert Euro an Kosten anfallen, wenn Dein Hund krank ist oder sich verletzt hat.

7. Urlaub mit/ohne Hund

Was machst Du mit Deinem Hund, wenn Du in den Urlaub fährst? Bist Du bereit, Deinen Urlaub an Deinen Hund anzupassen? Flugreisen in ferne Länder sind dann nämlich nicht mehr möglich. Nicht jede Unterkunft ist hundefreundlich. Du kannst mit Hund nicht mehr jedes Hotel oder Ferienhaus buchen, das Dir gefällt.

Wenn Du ohne Hund in den Urlaub fahren willst, dann musst Du in dieser Zeit für eine verlässliche Betreuung Deines Tieres sorgen. Auch wenn Freunde jetzt sagen, dass sie das übernehmen, kann es gut sein, dass sie in derselben Zeit im Urlaub sind oder vielleicht dann doch nicht mehr können oder wollen. Gute Hundepensionen sind in der Regel sehr teuer.

8. Rassehund oder Tierheimhund?

Wenn Du alle obigen Punkte durchdacht und für Dich positiv beantworten konntest, stellt sich die Frage, ob Rassehund oder Tierheimhund.

Beides muss wiederum wohl überlegt sein. Wenn ein Rassehund in Frage kommt, solltest Du dich genau über die Charaktereigenschaften und die jeweiligen rassespezifischen Bedürfnisse informieren. Denn ein energiegeladener Hund passt nicht zu einem Rentnerehepaar, aber vielleicht perfekt zu einer aktiven Familie mit größeren Kindern. Der Hund muss zum Menschen passen und umgekehrt. Gerade hier werden oft Fehler gemacht und als Folge sind dann beide unglücklich. Wählt man aber die passende Rasse zum eigenen Lebensstil, kann das der Beginn einer wunderbaren Symbiose werden.

Entscheidest Du Dich für einen Tierheimhund, so solltest Du Dir im Klaren sein, dass jeder Tierheimhund seine Vorgeschichte hat. Oftmals ist das keine positive, so dass dieser Hund Erfahrungen mit in Dein Haus bringt, von denen Du anfangs keine Ahnung hast und die sich auf Deinen bisherigen Lebensstil auswirken können. Was ist, wenn der Hund in seinem vorherigen Leben von Kindern geärgert wurde, er deshalb auf Kinder nicht gut zu sprechen ist und zu Dir aber häufig Kinder zu Besuch kommen? Was ist, wenn Dein Hund bisher wenig Kontakt zu Menschen hatte und Du ihn aber gerne mit ins Büro mit Kundenverkehr nehmen möchtest? Du siehst, dass sind keine guten Voraussetzungen für ein entspanntes Miteinander. Deshalb muss bereits im Vorfeld genau geprüft werden – am besten natürlich gemeinsam mit dem Tierheimpersonal – welcher Tierheimhund für Dich der richtige ist.

Denke immer daran:

Hunde sind für uns Menschen unter den richtigen Gegebenheiten eine unglaublich wundervolle Bereicherung. Aber bevor wir einen Hund aufnehmen, müssen wir uns ganz genau überlegen, ob er zu unserem Lebensstil passt und ob wir ihm ein Leben lang ein Zuhause geben können und dies auch wirklich wollen.

Weihnachtsgeschenke sind keine Hunde, und Hunde sind keine Weihnachtsgeschenke. So einfach ist das!

Simone von vawidoo

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